Mitarbeit an der Ausführungsplanung für Umbau, Sanierung und Erweiterung der Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde in Großschweidnitz
Entwurf und Objektplanung:
Dipl.-Ing. V. Augustin Freier Architekt/ Büro für Architektur und Städtebau
Tante Marianne
Fester Bestandteil des Erweiterungsbaus der Gedenkstätte ist eine Dauerleihgabe eines Gemäldes des Malers Gerhard Richter. Hierbei handelt es sich um eine speziell auf die Gedenkstätte abgestimmte Fotofassung des Gemäldes. Entstanden ist das Doppelporträt 1965 . Es beruht auf einem Foto aus dem Jahr 1932. Das Kleinkind im Vordergrund ist Gerhard Richter im Alter von vier Monaten und das lächelnde Mädchen im Hintergrund Richters Tante Marianne Schönfelder im Alter von 14 Jahren. Marianne Schönfelder wurde 1937 mit der Diagnose Schizophrenie zunächst in eine Privatklinik eingewiesen, später in die Sächsische Psychiatrische Landesanstalt Arnsdorf gebracht und 1938 zwangssterilisiert. Sie starb im Februar 1945 an Medikamentenüberdosierung und systematischer Mangelernährung in Großschweidnitz. Marianne Schönfelder gehört zu den über 5.500 Opfern der NS- Krankenmorde in der Heil -und Pflegeanstalt Großschweidnitz.
Gerhard Richter
Gerhard Richter wird den bedeutendsten Vertretern der deutschen Nachkriegskunst zugeordnet.
1932 in Dresden geboren und im Zittauer Gebirge aufgewachsen, studierte er zunächst in Dresden
Malerei. Nach seinem Weggang aus der DDR 1961 setzte es sein Studium an der Kunsthochschule in Düsseldorf fort. Das Doppelporträt „Tante Marianne“ gehört zur Gruppe der sogenannten Fotobilder, die der Maler 1965 in Düsseldorf begonnen hatte.
Quellen:
Dtsch. Ärztebl. 2006, 103 (28-29) Stecker Heidi, www.aerzteblatt.de,
Sächsische Zeitung, 2017 und 2020 Beutier Anja, www.saechsische.de,
Focus 2013 Hickel Matthias, www.focus.de
Welt 2017, www.welt.de,
webside Gedenkstätte Großschweidnitz , gedenkstaette-grossschweidnitz.org